So punktest du besser in medizinischen Multiple Choice Prüfungen.
Natürlich hat man die beste Chance, ein Multiple-Choice Examen zu bestehen, wenn man gut dafür gelernt hat. Altfragen, Lehrbücher, Skripte, etc. gehören ja bereits zu Deinem Alltag. Aber wir alle kennen die Situation, in der man nicht genug Zeit hatte, sich vorzubereiten. Hier sind ein paar Tipps, mit denen du dein Erfolgschancen erhöhen kannst.
Noch ein Hinweis vorab: Versuche, dir so viel Klarheit über den Ablauf der Klausur zu verschaffen wie möglich. Kläre, wie viele Fragen dich erwarten und wie viel Zeit du haben wirst. Bring eine Uhr mit, damit du weisst, wie gut du mit der Zeit stehst. Meistens hat man 90 Sekunden pro Frage, manchmal aber auch nur 60. Es ist wichtig, dass du das stets im Blick behältst. Du kannst dir auch alle vier Fragen einen Strich machen und daneben 6”, 12”, 18” vermerken, damit du weisst, wie viel Zeit bis hierhin maximal verstrichen sein sollte.
Kläre auch, welche Form von Multiple Choice dich erwartet, z.b. ob es Bonus/Malus gibt, Mehrfachantworten möglich sind oder du nur eine Antwort beantworten wirst. Gehe nicht davon aus, dass die Prüfer es automatisch so handhaben werden wie in den Altfragen. Hier Klarheit zu haben, bevor die Prüfung beginnt, spart dir ein wenig Zeit, weil du schneller fokussiert bist.
1. Alle Fragen ein Mal schnell überfliegen
Sobald du mit dem Kreuzen loslegst, lies dir erst mal alle Fragen durch beantworte die, die du sofort richtig beantworten kannst. Überleg dir bereits eine Antwort, bevor du dir die Fragen durchliest. Prüfer benutzen ‘Distraktoren’ in den Antwortmöglichkeiten, die dich verwirren sollen. Wenn du dir Gedanken zur Antwort machst, bevor du die Antwortmöglichkeiten liest, lässt du dich vielleicht etwas weniger verunsichern. Durch den schnellen Erstdurchlauf kannst du schon mal deine niedrig hängenden Früchtchen pflücken und hast bereits einen Überblick, wie gut du in dieser Prüfung stehst.
2. Die Frage gründlich anschauen
Es sind nicht nur die doppelten Verneinungen in den “was trifft nicht zu?” Fragen, die man schnell mal übersieht, manchmal wird nach einem ganz spezifischen medizinischen Sachverhalt gefragt, bei dem ein Detail den Unterschied macht. Schau dir wirklich jedes Wort genau an.
3. Absolute Aussagen sind selten wahr in der Medizin
Hüte dich vor absoluten Aussagen wie “immer” oder “nie” — so etwas gibt es in der Medizin eigentlich nicht. Da Eingaben gegen absolute Statements meistens durchgehen, hüten sich Prüfer:innen davor, ihre richtigen. Antworten mit absoluten Aussagen zu versehen.
4. Dein bisheriges Antwortmuster kann helfen
Oft sind die richtigen Antworten verteilt. Wenn Du bereits in Frage 3 und Frage 5 mit D geantwortet hast, ist unwahrscheinlich, dass die Frage 4 auch ein D als korrekte Antwort hat. Lass dich aber nicht verunsichern. Wir hatten in der Vorklinik eine Prüfung, in der der Physiologieprofessor absichtlich 5 mal D nacheinander als Richtigantwort hatte—zur Verwirrung aller, die gut vorbereitet in die Prüfung kamen und sich von dem Muster haben verunsichern lassen!
5. Im Zweifel ist die Größe entscheidend
Wenn du überhaupt keine Ahnung hast, nimm die längste Antwortmöglichkeit. Das gilt insbesondere bei komplexen Fragen, weil hier die Ersteller dafür sorgen müssen, dass die Antwort nicht anfechtbar ist. Bei falschen Antworten macht man sich da als Prüfer:in meistens nicht so viele Mühe, weil man ja auch noch Patient:innen versorgen oder publizieren muss…
6. Ausreisser sind meistens falsch
Wenn eine Frage sich komplett unterscheidet von den anderen, kannst du davon ausgehen, dass diese wahrscheinlich falsch ist.
7. Manchmal schließen sich zwei Fragen aus
Manchmal findest du unter fünf Antwortmöglichkeiten zwei, die sich gegenseitig ausschließen. Dann ist klar, eine von den beiden ist die richtige Antwort. Mit den anderen Antworten musst du dich eigentlich nicht mehr befassen (aber auch hier gibt es Ausnahmen von der Regel).
8. Wiederholungen sind gute Hinweise
Wenn eine Antwort Elemente aus der Frage übernimmt, ist das häufig die richtige Antwort.
9. Wenn schon “Spray and Pray”, dann wenigstens mit System
Du hast überhaupt keine Idee, wie die Frage beantwortet wird? Bei vier Antwortmöglichkeiten ist häufig die zweite und bei fünf Antwortmöglichkeiten die fünfte am ehesten die richtige Antwort. Natürlich ist Raten nur zu empfehlen, wenn es für Falschantworten keine Minuspunkte gibt.